Social Media Streetwork
Minor – Projektkontor für Bildung und Forschung gGmbH
Infos
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Ortbundesweit (digitales Angebot)
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TrägerMinor – Projektkontor für Bildung und Forschung gemeinnützige GmbH, Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V.
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Laufzeit01.10.2022 – 30.09.2026
Das Angebot auf einen Blick
Wie lässt sich euer Angebot kurz und prägnant beschreiben?
Social Media Streetwork (SoMS) bietet niedrigschwellige, mehrsprachige und aufsuchende Erstinformation sowie Verweisberatung über soziale Medien. Das Angebot richtet sich an besonders benachteiligte neuzugewanderte Unionsbürgerinnen, wohnungslose oder von Wohnungslosigkeit bedrohte Personen und deren Kinder unter 18 Jahren.
Ein besonderer Fokus liegt auf der Unterstützung stark marginalisierter Gruppen – insbesondere Romnja, Sint*ezzi und wohnungsloser Menschen. Das Angebot ist im Rahmen des ESF-Plus-Programms „EhAP Plus – Eingliederung hilft gegen Ausgrenzung der am stärksten benachteiligten Personen“ entstanden und wird bundesweit umgesetzt.
Ziele des Angebots
Welche Wirkung soll mit dem Angebot erzielt werden?
Umsetzung des Angebots
Wie wird das Angebot konkret durchgeführt?
Das Angebot wird durch proaktive Ansprache in sieben Sprachen (Bulgarisch, Polnisch, Rumänisch, Kroatisch, Italienisch, Englisch, Deutsch) über die wichtigsten sozialen Medien der zugewanderten Communities umgesetzt. Beratende beantworten Fragen u. a. zu Wohnungsnot, -verlust und -suche, Zugang zum Arbeitsmarkt, Gesundheitssystem und Familienthemen. Informationen werden zielgruppengerecht vermittelt und bei Bedarf durch passgenaue Verweisberatungen ergänzt, um den Zugang zu bestehenden Hilfen zu erleichtern.
Bausteine
Aus welchen Elementen setzt sich das Angebot zusammen?
Herausforderungen
Welche Schwierigkeiten treten in der Umsetzung auf?
Die Ansprache der Zielgruppen gestaltet sich oft schwierig, da sich viele von ihnen in geschlossenen oder schwer zugänglichen Online-Communities bewegen. Dies erschwert den Erstkontakt und verdeutlicht zugleich, wie wichtig eine niedrigschwellige, mehrsprachige und vertrauenswürdige Online-Präsenz ist. Eine weitere zentrale Herausforderung besteht im Umgang mit Falschinformationen: In sozialen Medien kursieren zahlreiche Fehlinformationen, die Misstrauen gegenüber offiziellen Stellen verstärken und den Zugang zu Unterstützung behindern können.
Lösungsansatz
Mit welchen Strategien wird den Herausforderungen begegnet?
Wir erreichen Menschen in Ausnahmesituationen durch aufsuchende, mehrsprachige Beratung in sozialen Medien. Die Ansprache erfolgt zielgruppengerecht und wird kontinuierlich an deren Online-Präsenz angepasst. Zusätzlich erstellen die Beratenden regelmäßig leicht verständliche, mehrsprachige Informationsmaterialien, um Falschinformationen vorzubeugen und den Zugang zu offiziellen Quellen zu erleichtern. Regelmäßige Fallbesprechungen sichern die Qualität des Angebots.
Tipps aus der Praxis
Worauf sollte bei der Umsetzung geachtet werden?
- Probleme sind oft vielschichtig – daher ist ein ganzheitlicher Blick wichtig.
- Zeit, Vertrauen und kultursensible Kommunikation sind Grundvoraussetzungen für wirksame Unterstützung.
- Flexibilität in Sprache, Kanälen und Methoden erhöht die Erreichbarkeit.
- Vernetzung mit lokalen Hilfestrukturen stärkt die Wirksamkeit.
- Datenschutz und Vertraulichkeit müssen jederzeit gewährleistet sein.
- Transparente Beratung: Erklären Sie, welche Schritte folgen und wofür bestimmte Anträge notwendig sind.
Wichtige Partner:innen und Schnittstellen
Mit welchen Stellen oder Institutionen arbeitet ihr zusammen?
- EhaP Plus-Projekte
- EU-Gleichbehandlungsstelle
Euer Mutmacher
Was können andere von euch lernen?
Es ist entscheidend, Menschen dort zu unterstützen, wo sie sich informieren– auch im digitalen Raum. Unser Angebot zeigt, wie wichtig niedrigschwellige, respektvolle Ansprache und interkulturelle Kompetenz sind, um Vertrauen aufzubauen – besonders bei marginalisierten Gruppen. Durch gezielte Präsenz auf Plattformen wie Facebook, kombiniert mit professioneller sozialarbeiterischer Haltung, erreichen wir Menschen in komplexen Lebenslagen, die sonst kaum Zugang zu Hilfe finden. Über soziale Medien erreichen wir sie frühzeitig – bevor Isolation, Scham oder Behördenangst den Hilfezugang erschweren.